Wie ich mich in Singapur verliebte – Liebe auf der zweiten Blick!
Es war keine Liebe auf den ersten Blick. Es war 1994 als ich dir das erste Mal begegnete. Ich war 20 Jahre alt, hatte gerade die Matura gemacht und war hungrig nach einem exotischen Reiseabenteuer. Nach Asien sollte es gehen. Wir wollten die Tiefen des Dschungels erforschen, neue Kulturen entdecken, an herrlichen Stränden entspannen. Das alles fanden wir in Malaysia; Kuala Lumpur, Taman Negara, Perhentian Islands, einfach herrlich! Es gab noch kaum Touristen, alles war neu, exotisch, aufregend. Und dann landeten wir in Singapur. Singapur war anders. Interessant und kulturell vielseitig, aber weniger exotisch, mit strengeren Regeln (keine Kaugummis!) und ziemlich “herunter gekühlt”. Fürs Verlieben reichte es (noch) nicht.
2009 – mein zweiter Versuch mit Singapur
2009 war ich zum zweiten Mal zu Besuch, eigentlich nur zum Umsteigen auf dem Heimweg von den Philippinen. Ich gab dir noch eine Chance und blieb 3 Nächte. Was ich sah, überraschte mich sehr positiv. Eine gut funktionierende, gepflegte und sehr interessante Stadt. Das problemlose Herumkommen mit der MRT und den Bussen war toll und die freundlichen, offenen Menschen beeindruckten mich. Ich staunte ab dem tollen Zoo mit den grosszügigen Gehegen; ein absoluter Geheimtipp ist die Nachtsafari, wo man mit einem Fahrzeug herumgefahren wird und die nachtaktiven Tiere erlebt.
Es war grossartig von Little India nach Chinatown nach Kampong Glam, dem arabischen Viertel zu pendeln, jedes mit seinen Eigenheiten. Die Skyline war eindrücklich und auch die zahlreichen Outdoor-Konzerte am Boatquay und Clarkquay. Und die etlichen Bars. Die Happy Hour hat einen grossen Stellenwert in Singapur, nicht umsonst heisst es: Work hard, play hard(er)! Tja und das Shoppen… sei es an der Orchard Road, wo man in zahlreichen modernen Shoppingmalls die bekannten Designermarken sowie viele neue interessante Labels findet oder in der Haji Lane, einem kleinen bunten Gässchen mit Wandmalereien im arabischen Viertel, wo man viele tolle kleine Designerläden findet, Local Art und hippe Cafés. Übrigens einer meiner Lieblingsorte.
2015 – es wird eine ernste Beziehung mit Singapur
Das dritte Mal durfte ich dich 2015 auf einer Studienreise besuchen, wieder zeigtest du dich von neuen und grandiosen Seiten. Kurz nach der Landung kamen wir unter den Supertrees wir in den Genuss einer Tai Chi Lektion, um gleich den Spirit der Stadt zu spüren; modern und futuristisch, mit viel Spielraum für Natur und Kultur. Wir übernachteten im Kolonialhotel The Fullerton, genossen einheimische Peranakan-Küche, atemberaubende Ausblicke von Ku De Ta, der trendigen Rooftopbar des Marina Bay Sand Hotel und eine eindrückliche Lasershow von unserer Hotelterrasse. Ein Besuch im Raffles Hotel durfte auch nicht fehlen: Singapore Sling inklusive! Der bekannte Cocktail ist ein Muss, genauso wie das auf den Boden werfen der Erdnussschalen.
Das beliebte Naherholungsgebiet Palau Ubin, eine Insel im Nordosten, ist ein Naturschutzgebiet mit herumrennenden Wildschweinen, Affen und vielen anderen Tieren. Mit nicht einmal einhundert Dorfbewohnern, die in ihrem eigenen entspannten Tempo leben, ist Pulau Ubin vielleicht das letzte echte ‚Kampong‘ (Malayisch für ‚Dorf/Siedlung‘) in Singapur.
Als krönenden Abschluss veranstalteten wir ein Drachenbootrennen, ein eimaliges Erlebnis! In 4 Tagen haben wir so viel erlebt und immer noch wusste ich, das war noch lange nicht alles, was du zu bieten hast.
2018 – alte Liebe rostet nicht
Schon 2018 war ich wieder bei dir, diesmal geschäftlich für die Werbe-Kampagne «Passion made possible» mit der Influencerin Claudia Schöttli und dem Photographen Rémy Steiner.
Eine tolle Location und einer meiner Lieblingsplätze, den wir auf diesem Trip entdeckten, ist die Marina Barrage. Das ist ein Damm, der in einen Hotspot für Freizeitaktivitäten verwandelt wurde. An der Mündung des 350 Meter breiten Marina Channels gebaut, bildet die Marina Barrage den 15. Wasserspeicher des Landes und liefert rund 10 % des Wasserbedarfs der Nation.
Auf der Dachterrasse des Staudamms hat es eine grosse Grünfläche, auf der Einheimische und Besucher picknicken, Federball spielen, Drachen steigen lassen oder sich einfach entspannen.
In der Nähe befindet sich ein tolles Foodcourt: Satay by the Bay. Am meisten imponiert haben mir die Naturreservate und Naturschutzgebiete, die einen Steinwurf vom Business District entfernt liegen. Im Mac Ritchie Nationalpark spaziert man über eine Hängebrücke, dem Treetop Walk, über die Baumkronen. Man sieht Affen, hört den Vögeln zu und wähnt sich weit weg der Zivilisation. Auch in den Sungei Buloh Feuchtgebieten staunt man nicht schlecht, wenn ein wildes Krokodil daher geschwommen kommt. Von Herzen dankbar bin ich, dass ich den kürzlich verstorbenen Naturforscher, -schützer und -guide Subaraj Rajathurai kennenlernen durfte. Er war eine Ikone! Er hat einen grossen Teil dazu beigetragen, dass Singapur zu einem Naturparadies geworden ist. Stets hat er sich für die Natur und deren Schutz eingesetzt. Den Nachmittag, den wir mit ihm verbringen durften, bleibt unvergesslich. Er war voller Liebe für Flora und Fauna, wusste die interessantesten Anekdoten und Informationen zu jedem Tier und Tierchen. Immer mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen ist er durch die Parks spaziert und hat zahlreiche Vogelstimmen imitierten können.
Ein weiterer Höhepunkt waren die Trishaw Uncles, gut gelaunte Rikschafahrer, die uns mit dröhnenden Beats von der Moschee zum Hindutempel fuhren.
Weiterer Tipp: Bar Rouge und SKAI Restaurant des Swissôtel Stamford.
Es gibt immer noch so viel Neues zu entdecken! Sobald es möglich ist, komme ich wieder. Darauf kannst du wetten!
Love, Kati